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Szenarien für den Unterricht unter Pandemiebedingungen

Kollegium Sep. 2020

Angesichts schnell ansteigender Infektionszahlen des Covid-19-Virus auch in Baden-Württemberg haben die Lehrkräfte der Josef-Durler-Schule (JDS) in Rastatt bei einer internen Fortbildung Standards für den Unterricht unter Pandemiebedingungen erarbeitet, die an den unterschiedlichen Schularten verbindlich gelten sollen. Unterstützung erhielten sie von den Fachberatern für Schulentwicklung Beate Sanderson und Peter Wilhelm.

Im Mittelpunkt stand die digitale Lernplattform „itslearning“, die bereits 2018 an der Schule eingeführt und während der Schulschließung im Frühjahr schon intensiv genutzt wurde. Eine Umfrage unter Schülern des Technischen Gymnasiums zum Ende des vergangenen Schuljahrs hatte aufgezeigt, wo es nachzubessern gilt. In mehreren Arbeitsgruppen ging es nun um Themen wie Videokonferenz, Kommunikation in „itslearning“, Leistungsmessung, Coaching und Feedback.

Dabei orientierten sich die Lehrerinnen und Lehrer an den Grundsätzen, die das Kultusministerium für die drei möglichen Szenarien formuliert hat, die während einer Pandemie neben dem gewohnten Präsenzunterricht denkbar sind. So kann es zum einen die Situation geben, dass eine Lehrkraft sich in Quarantäne befindet und ihre Unterrichtsstunden als Fernlernunterricht organisieren muss. Eine weitere Variante ist, dass nur einzelne Schüler sich in Quarantäne befinden und der Lehrer sowohl Präsenz- als auch Fernlernunterricht anbieten muss. Und schließlich kommt als dritte Möglichkeit in Betracht, dass eine ganze Klasse sich im Homeschooling befindet und von zu Hause aus lernen muss. In jedem Fall gilt, dass die Teilnahme der Schüler am Fernlernunterricht verpflichtend ist.

Je nach ihrem Unterrichtsschwerpunkt erarbeiteten die Lehrinnen und Lehrer Standards für das Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf (VAB), die einjährigen Berufsfachschulen, das Berufskolleg (BK) und das Technische Gymnasium (TG). Dabei ging es um ein buntes Kaleidoskop an Fragestellungen: Wie kann den Schülern online ein strukturierter Schulalltag geboten werden? Wie organisiert man den praktischen, soll heißen Werkstatt-Fernlernunterricht? Wie stimmen sich die Kollegen untereinander ab? Wie können Schüler, die nicht über die Lernplattform zu erreichen sind, mit Unterrichtsmaterialien versorgt werden, wie findet die Anwesenheitskontrolle im Fernlernunterricht statt?

Auch die Versorgung der Schüler mit Endgeräten war ein Thema. Bis Anfang November sollen an der Josef-Durler-Schule alle Schüler des TG und des BK mit einem Tablet ausgestattet sein – eine Situation, bei der sich das frühzeitige Engagement der JDS im digitalen Sektor, beispielsweise als Projektschule im Tablet-Schulversuch an Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg im Schuljahr 2016/17, auszahlt. Auch ihre Bewerbung zum Schulpreis 2020/21 Spezial, die sich an Schulen richtet, die „während der Corona-Krise Ideen entwickelt hat, die das Lernen und Lehren langfristig verändern können“, hat die JDS eingereicht.

Text: Walburga Langen-Droll

Foto: Das Bild entstand im Rahmen einer internen Lehrerfortbildung, welche am 01. Oktober 2020 an der Schule stattfand.