Technisches Gymnasium

Kunst über Heimatverlust und Neubeginn – TG-Schüler gewinnt Hauptpreis beim Schülerwettbewerb

Wie ist es, die Heimat verlassen zu müssen, die Flucht zu überstehen, in einer neuen Umgebung zurechtzukommen, sich ein neues Leben aufzubauen, Erinnerungen und Traditionen zu bewahren? Mit diesen Fragen beschäftigten sich über 3000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Baden-Württemberg beim diesjährigen Schülerwettbewerb „Die Deutschen und ihre Nachbarn im Osten“. Ausgerichtet vom Haus der Heimat und unter der Schirmherrschaft des Innenministeriums und Kultusministeriums des Landes Baden-Württemberg beschäftigt sich der Schülerwettbewerb jedes Schuljahr mit einem osteuropäischen Land, einer Region oder den länderübergreifenden Beziehungen zwischen dem deutschen Südwesten und dem östlichen Europa. Das Thema dieses Jahres (2024/25) lautete „Weggehen müssen…“ – Flucht und Vertreibung“. Es konnten Arbeiten in verschiedenen Kategorien zu unterschiedlichen Aufgabenstellungen für alle Klassenstufen von der Grundschule bis zur Oberstufe eingereicht werden.

An der Josef Durler Schule Rastatt hatten Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen des technischen Gymnasiums dieses Jahr im Kunstunterricht die Gelegenheit, in der Kategorie „Künstlerisches Arbeiten“ ein Stillleben anzufertigen. Ausgehend von dem Gedanken, was es bedeutet, wenn Menschen gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen und nur das Nötigste und Wichtigste eingepackt werden darf, und wenn ein Flüchtling dann nicht weiß, ob und wann er seine alte Heimat wiedersehen wird, war es die Aufgabe, ein kleines Reisegepäck zusammenstellen, sich dabei zu überlegen, was Heimat bedeutet und dies gedanklich in einen Rucksack zu packen.

Maksym Holyk aus der TGG11, selbst seit dem Angriff auf die Ukraine 2022 aus seiner Heimat vertrieben, hat mit seinem Stillleben die Jury beeindruckt und den Hauptpreis in der Kategorie „Künstlerisches Arbeiten“ und damit einen Gutschein für eine Reise in ein europäisches Land gewonnen.

Die Preisverleihung fand am 18. Juli 2025 im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Kommunen in Stuttgart statt, bei der Maksym Holyk von seiner Kunstlehrerin Heidi Skirde begleitet wurde. Die Gäste wurden feierlich von Dr. Christine Absmeier, der Leiterin des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg, begrüßt. In ihrer Festansprache würdigte Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler und zeigte sich beeindruckt. Sie betonte die bereichernde Wirkung von Schülerwettbewerben im Unterricht und dankte den Lehrkräften für ihr Engagement. Sie hob die Aktualität und Relevanz des Themas „Flucht und Vertreibung“ hervor, insbesondere angesichts der rund 30.000 ukrainischen Jugendlichen an baden-württembergischen Schulen. Abschließend würdigte sie die Beiträge der Schülerinnen und Schüler als wichtigen Beitrag für ein friedliches Europa. Die Für musikalische Umrahmung sorgte Grzegorz Chwalinski an der Marimba. Nach der Verleihung der Urkunden und Preise gab es einen Stehempfang und alle Anwesenden hatten die Gelegenheit, sich die ausgestellten Schülerarbeiten im Foyer des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Kommunen in Ruhe anzuschauen. Dort kann die Ausstellung bis zum 23. Juli 2025 besucht werden, der Eintritt ist frei.

Info: https://www.hdhbw.de/schuelerwettbewerb

Text und Bilder: Heidi Skirde