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I have a dream! 

Josef-Durler-Schule
76437 Rastatt
Richard-Wagner-Ring 24

Landratsamt Rastatt
Am Schlossplatz 5
76437 Rastatt

                                                                                                                    31.03.2022

I have a dream!

Lieber Schulträger,

zunächst möchte ich einmal „Danke!“ sagen. Dank deiner Unterstützung habe ich schon Einiges erreicht. Ich darf mich zum Beispiel „Smartschool“ nennen. Gerade, was die Infrastruktur betrifft, hast du viel für mich getan. Alle meine Schüler*innen sind beispielsweise mit iPads oder Laptops versorgt, manche dürfen die mobilen Geräte leihen und mit nach Hause nehmen, andere müssen sie wieder am Ende einer Unterrichtsstunde in die iPad-Koffer packen, aber eines ist gewiss, der Weg zu einer Schule des 21. Jahrhunderts ist damit und mit dem pädagogischen Konzept meiner Lehrkräfte geebnet.

Mein Personal hat sich auf die Fahne geschrieben, „jede Schülerin und jeden Schüler durch ein differenziertes und individualisiertes Lernangebot so [zu fördern], dass sie ihre Potentiale optimal entfalten und das angestrebte Bildungsziel erreichen.“ Dies soll durch „einen vielfältigen Einsatz schüler- und handlungsorientierter Lernformen“ geschehen. Wenn ich mir nun den Unterricht anschaue, dann sehe ich viele kreative und abwechslungsreiche Methoden, die allerdings durch die räumlichen Gegebenheiten gehemmt werden. Unter meinem Dach sieht man Schüler*innen in dunklen Treppenhäusern, wie sie Podcasts aufnehmen oder an kollaborativen Dokumenten gemeinsam arbeiten. Ab und an sitzt auch eine Lehrkraft mit einem Schützling vor der Klassenzimmertür, um ein Lerncoachinggespräch durchzuführen, das die Lernenden bei ihrer persönlichen und schulischen Entwicklung fördern und eigentlich in einem geschützten Raum stattfinden soll.  Schaut man in den Chemie- oder Physiksaal, dann sieht man Schüler*innen, die fein säuberlich in die Sitzreihen hineingefaltet dem frontal ausgerichteten Unterricht beiwohnen, da diese Räumlichkeiten keine schülerzentrierten Lernarrangements ermöglichen. Geht man ins Foyer, erblickt man oftmals Schüler*innen in einem Sitzkreis auf dem kalten und nackten Boden sitzend Karten spielen. Meine Klassenzimmer und Flure stellen für die aktuellen pädagogischen Unterrichtsformen immer wieder große Herausforderungen dar. Meine Hausbesucher*innen stoßen an Grenzen, an meine räumliche Grenzen. Eine Schule des 21. Jahrhunderts sollte ein Ort der Begegnung sein, der den Schüler*innen Lern- und Lebensraum bietet, in dem man digital, wissenstechnisch, kognitiv, aber auch sozial, emotional und  empathisch wachsen kann. 

Wie ist dies möglich? 

Ich brauche Platz, viel Platz.

Ich brauche neben Klassenräumen für ALLE Klassen, • Räume, in denen die Schüler*innen in den Freistunden alleine und eigenständig arbeiten können, • Räume, in denen digitale Produkte wie Erklärvideos und Tonaufnahmen erstellt werden können,• Räume für Lerncoachinggespräche,• Räume, in denen man sich in den Pausen ausruhen kann,• Räume, in denen man in den Freistunden sich gemeinsam austauschen, lachen und scherzen kann.

Meine Schüler*innen verbringen viel Zeit bei mir. Sie sollen sich hier wohlfühlen. Dementsprechend sollte die Gestaltung hell und freundlich, das Mobiliar flexibel und jederzeit umstellbar sein – es bieten sich abgeschirmte Raumelemente an. Meine Schüler*innen wünschen sich aber auch bequeme Sitzmöglichkeiten, Sitzkissen, Stehtische und runde Tische. 

Mittels Methodenvielfalt, Sozial- und Medienwechsel erfährt man bei mir, dass Lernen Spaß macht. Was ich noch benötige, ist ein Ort, an dem Lernen Spaß macht, um meiner Vision gerecht zu werden.

Dementsprechend formuliere ich meinen Traum in einem Satz: Die Josef-Durler-Schule ist eine Schule des 21. Jahrhunderts, in der das pädagogische Konzept mit den Räumlichkeiten in Einklang steht.

Deine

Josef-Durler-Schule

Anmerkungen:

Dieser Artikel ist in Reaktion auf den kürzlich (17.03.2022) im Badischen Tagblatt erschienenen Zeitungsbericht „Technisches Gymnasium wird saniert“ von Joachim Kraft entstanden. Wir, Christina Hanna und Anne Pfitzer, sind Teil des „Arbeitskreises Lernraumgestaltung“ an der JDS, der sich mir der Optimierung von Lernumgebungen beschäftigt, um bestmögliche „Räume“ für die Schüler*innen zu gestalten. Wir hoffen auf KEINE rein energetische Sanierung, sondern auf einen nachhaltigen Umbau im Sinne unserer Vision.