Wie jedes Jahr fand auch in diesem Jahr am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien ein Informationstag zum Thema „Abi – Was dann?“ für die Oberstufe des Technischen Gymnasiums und des Technischen Berufskollegs 2 statt. Zahlreiche Referent:innen gaben den Schüler:innen spannende Einblicke in Alternativen zu Studium und Beruf nach ihrem Abschluss.
Christina Krieg von den Murgtal-Werkstätten zeigte, wie vielseitig ein FSJ oder BFD in der Lebenshilfe sein kann. Neben der direkten Arbeit mit Menschen mit Behinderung gebe es die Möglichkeit, in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern und andere Bereiche der Lebenshilfe kennenzulernen. Seminare und pädagogische Begleitung durch den Träger runden die Erfahrung ab.
Elke Rohwer vom Gaggenauer Verein KINDgenau e.V. präsentierte den Bundesfreiwilligendienst als spannende Alternative, besonders im Bereich der Erlebnispädagogik. Die Freiwilligen übernähmen verantwortungsvolle Aufgaben, seien vollwertige Teammitglieder und könnten eigene Ideen einbringen. Tätigkeiten wie Kinderbetreuung im Jugend- und Familienzentrum (JuFaZ), die Organisation von Kindergeburtstagen oder generationenübergreifende Projekte böten ein abwechslungsreiches und eigenständiges Arbeitsumfeld. Mit viel Flexibilität und der Möglichkeit, eigene Hobbies und Freundschaften zu pflegen, stellt der BFD eine sinnvolle und abwechslungsreiche Erfahrung dar. Dies zeigte die BFD-lerin Alicia, die Elke Rohwer begleitete, mit Begeisterung. Auch der Lebenslauf profitiere – Freiwilligendienste werden als Zeichen von Engagement und Teamfähigkeit geschätzt und können Vorteile bei späteren Studienbewerbungen bieten.
Christoph Herrmann vom Verein „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“ stellte das Internationale Jugendfreiwilligendienstprogramm (IJFD) vor, das junge Menschen in waldorfpädagogische Einrichtungen weltweit vermittelt. Ein Jahr im Ausland bietet nicht nur die Möglichkeit, andere Kulturen und Mentalitäten kennenzulernen, sondern auch neue Sprachen zu erlernen. Oft reichtenfür die Bewerbung bereits Grundkenntnisse in Englisch, während Französisch- und Spanischkenntnisse bei einigen Einsätzen von Vorteil sind. Interessierte werden in Vorbereitungskursen auf ihre Gastländer und die anstehenden Aufgaben eingestimmt. Christoph Herrmann betonte, dass der Bewerbungsprozess mindestens ein Jahr vor der geplanten Ausreise starten sollte, um alle Optionen nutzen zu können.
Frau Kimmig vom AIFS stellte Programme wie Au Pair und Work-and-Travel vor, die besonders bei Jugendlichen mit Fernweh beliebt sind. Als Au Pair kümmern sich junge Menschen in einem familiären Umfeld intensiv um Kinder, was Verantwortung und Verlässlichkeit erfordert. Auch im landwirtschaftlichen Bereich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, durch „Farmwork and Travel“ oder „Work an Travel“ Arbeitserfahrungen zu sammeln – oft gegen Kost und Logis. Begleitende Unterstützung bei Formalitäten und die Gemeinschaft mit anderen Programmteilnehmenden erleichtern den Einstieg ins Abenteuer Ausland.
Zudem informierten Herr Behrend mit zwei Mitstreiter:innen (s. Titelbild) über das Freiwillige Ökologische Jahr, das Engagement im Umweltschutz ermöglicht. Dabei stehen die Mottos „Natur Natur sein lassen“ und „Eine Spur wilder“ im Mittelpunkt. Die Vorteile eines Freiwilligendienstes wurden ausführlich beleuchtet: Geregelte Arbeitszeiten und ein sanfter Einstieg in die Selbstständigkeit durch das Leben in einer Wohngemeinschaft seien klare Vorteile. So berichteten die Teilnehmer:innen begeistert von der besonderen Mischung aus Lernen, Aktivität, Freizeit und Gemeinschaft. Der direkte Kontakt zu Ansprechpartnern erleichtere die Arbeit vor Ort.
Zu den Vorträgen boten die Schulsozialarbeiterin Jana Kehret und Thorsten Lenz einen Ausstellungsraum an, in dem die Schüler:innen nach den Vorträgen zusätzliches Informationsmaterial fanden und sich austauschen konnten.
Der Informationstag „Abi – Was dann?“ bot den Schülerinnen und Schülern einen facettenreichen Überblick über spannende Alternativen nach dem Schulabschluss. Ob Freiwilligendienst, Auslandserfahrungen oder Einblicke in den Berufsalltag – die vorgestellten Möglichkeiten machten Mut, Neues auszuprobieren und den eigenen Weg selbstbewusst zu gestalten.
Text und Fotos: Susanne Früh