Am Freitag, dem 4. Juli 2025, versammelten sich Absolventinnen und Absolventen, Eltern, Verwandte, Freude und Lehrkräfte in der geschmückten Fremersberghalle in Sinzheim zur diesjährigen Abiturfeier. Besonders bemerkenswert: Die Klassen hatten die Feier selbst organisiert – ein Zeichen ihres Engagements und ihres starken Zusammenhalts, der während der Planung auf die Probe gestellt wurde.


Nach der musikalischen Eröffnung durch die Abiband hielt der Schulleiter Sven Teichmann seine Rede. Er würdigte die Leistungen der Abiturientinnen und Abiturienten und bezeichnete ihren Abschluss als Preis für ihr Engagement und ihren Fleiß. Er betonte die entscheidende Bedeutung einer optimistischen Grundhaltung. Passend dazu zitierte er Heinz Rühmann: „Ein Optimist ist ein Mensch, der alles halb so schlimm oder doppelt so gut findet.“

In seiner Rede erinnerte er daran, wie wichtig ein starkes Fundament in der heutigen Zeit sei – die Demokratie. Sie sei die Vorbereitung für Verantwortung, die Rechte und Pflichten beinhalte. Zudem bilde sie durch den Zugang zu Bildung die Grundlage für Toleranz, Meinungsbildung und Freiheit, sei jedoch kein Selbstläufer. Bildung, so Sven Teichmann, sei die beste Widerstandskraft gegen Manipulation und Desinformation. Das Abitur bezeichnete er als Startschuss in eine bessere Zukunft und forderte die Absolventinnen und Absolventen auf, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft mitzuwirken. Denken sei dabei ein Befreiungsschlag und unerlässlich. Sein Appell an den Jahrgang war klar: Ohne Optimismus wird nichts besser – Haltung zählt.
55 Absolventinnen und Absolventen hatten ihr Abitur in diesem Jahrgang bestanden. Der Gesamtschnitt lag bei 2,4, zweimal wurde die Traumnote 1,1 erreicht – durch Dario Andjic und Oliver Kühn.
Im Anschluss wurden die Abiturzeugnisse überreicht, jeweils im Rahmen der Schwerpunktfächer.

Im Profil Technik und Management übergab Michael Kobienia seiner Klasse die Zeugnisse.

Manuel Kühl vom Profil Mechatronik erinnerte humorvoll an die Studienfahrt und verglich – vom Abimotto inspiriert – das Leben mit einem Spiel, in dem nun das nächste Level warte.

Antje Brocke vom Profil Gestaltungs- und Medientechnik blickte die auf eine nervenaufreibende, aber erfolgreiche Zeit zurück und hob die Kennenlernwoche sowie die Studienfahrt hervor – verbunden mit der Botschaft, mutig und unerschrocken durchs Leben zu gehen.

Das Profil Informationstechnik wurde von Simone Seitel, Kerstin Janßen-Tapken und Arthur Busch vertreten.


In Anspielung auf die „Drei Musketiere“ erinnerten sie an die ersten gemeinsamen Schritte mit der Klasse und betonten die Gemeinsamkeit ihrer Schülerinnen und Schüler mit den Figuren von Alexandre Dumas: auch die digitale Revolution habe einst im Keller begonnen und beide stünden füreinander ein, lobten sie den besonderen Zusammenhalt der Gruppe.

Nach Zeugnisübergabe wurden die herausragenden Leistungen des Jahrgangs mit zahlreichen Preisen gewürdigt. Oliver Kühn erhielt den Preis des Landkreises Rastatt für den besten Abiturdurchschnitt und den Informationstechnik-Preis. Serafin Bendlin wurde mit dem Technik- und Management-Preis ausgezeichnet. Der Mechatronik-Preis ging an Lars Schütz, während Anna-Lena Verscht den GMT-Preis und den Französisch-Preis erhielt.
Robin Kemmner nahm den Seminarkurspreis entgegen. Im Bereich Naturwissenschaften wurden Dario Andjic mit dem Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und Daniel Jack Schäfer mit dem Mathematik-Preis geehrt. Oliver Teske erhielt den traditionsreichen Scheffel-Preis für besondere Leistungen im Fach Deutsch. Gianmarco Gibilisco wurde für seine Leistungen im Fach Italienisch ausgezeichnet. Samuel Gontscharow freute sich über den Friedrich-Ganter-Sprachpreis und den Spanisch-Preis.
Der Rastatter Ökumenische Schulpreis im Fach Religion wurde Nina Rath verliehen. Leon Eckert wurde für besondere Leistungen im Fach Chemie geehrt wurde. Den Gemeinschaftskunde-Preis erhielt Leonie Merkel. Die Preisübergaben nahmen die jeweiligen Fachlehrkräften vor, die den Schülerinnen und Schülern mit persönlichen Worten gratulierten.
Nach einer kurzen Pause, in der sich die Gäste stärken konnten, gab die Abiband ein weiteres Lied zum Besten. Anschließend übernahm Timo Holfelder die Moderation und führte das Publikum durch das Programm. Nun sollten die Klassen- und Profilehrer ihre „Preise“ erhalten. Die Absolventinnen und Absolventen hatten Geschenke vorbereitet, um sich bei ihren Lehrerinnen und Lehrern für die Begleitung und Unterstützung in den letzten drei Jahren zu bedanken.

Als Scheffelpreisträger durfte Oliver Teske im Anschluss die Jahrgangsrede halten und nahm das Publikum mit auf eine nachdenkliche Reise durch die vergangenen Jahre. Er fragte: „Wo ist die Zeit geblieben?“ und erinnerte an den Weg vom ersten Schultag bis zum heutigen Tag. Die Beschäftigung mit dem Thema Zeit schien ihm angemessen in Anbetracht des Namensgebers des Preises, Joseph Victor von Scheffel, der sich zu Lebzeiten ebenfalls mit Zeit und Vergänglichkeit auseinandersetzte. Oliver Teske betonte, dass Erinnerungen immer bleiben werden, auch wenn man sich frage, wie die Zeit so schnell verfliegen konnte. Gerade weil man sich dessen in der Retrospektive bewusstwerde, sei es wichtig, sich nicht in Tagträumen zu verlieren, sondern zu handeln. An diesem Abend aber stünde die Zeit still, es sei auch wichtig, den Moment zu genießen. Wo heute noch ein geregelter Tagesablauf und Routine herrsche, warteten morgen neue Aufgaben, sei es ein Studium, Work and Travel oder eine Auszeit. Immer wieder sei der Blick in die Vergangenheit bedeutsam – nicht, um sich darin zu verlieren, sondern um sich zu erinnern und sich der Zeit bewusst zu werden.
Auch der unterhaltsame Teil der Feier kam nicht zu kurz. In einem Spiel mussten die Lehrerinnen und Lehrer aus den Fächern Deutsch und Mathematik anhand von Kinderbildern raten, welche Abiturientin oder welcher Abiturient sich hinter den Fotos verbarg. Danach wurde in einem Schülerranking geklärt, wer zum Beispiel in den letzten drei Jahren am häufigsten zu spät gekommen oder wer die „Dramaqueen“ der Stufe ist. Im Anschluss stellten zwei Schülerinnen vor, welche Lehrersprüche ihnen im Gedächtnis geblieben waren und die Klasse amüsiert hatten. Das Highlight des Abends war aber das Männerballett, das großen Zuspruch im Publikum fand und mit einer humorvollen Zugabe endetet.




Zur Abrundung des Programms ließen die Abiturientinnen und Abiturienten Erinnerungen an die Kennenlernwoche und die gemeinsamen Studienfahrten in einem Stufenfilm Revue passieren. Er zeigte noch einmal eindrucksvoll, welche Momente ihnen besonders wichtig waren und was sie mitnehmen werden, auch wenn sie die Schule verlassen.
Zum Abschluss spielte die Abiband zwei letzte Lieder, die die Feier ausklingen ließen.
Die Botschaft des Abends war den Absolventinnen und Absolventen klar und klang nach: „Die Zukunft gehört Ihnen – bleiben Sie optimistisch.“
Text: Susanne Früh
Fotos: Heidi Skirde, Susanne Früh