NEWS, Technisches Gymnasium

Mit Elan statt mit W-LAN

In der letzten Woche vor den Herbstferien gingen die 11. Klassen des Technischen Gymnasiums in ihre obligatorische Kennenlernwoche. Jede Klasse wohnte von Montag bis Freitag in einer Selbstversorgerhütte im Nordschwarzwald und bewältigte verschiedene Challenges wie das gemeinschaftliche Kochen, das Schlafen im Mehrbettzimmer, Wanderungen in der Natur und zum Schluss der große Hausputz. 

In kleineren und größeren Teams war das natürlich kein Problem, denn der Gruppenzusammenhalt sollte schließlich gefördert werden. Begleitet wurden die Schüler:innen von den Klassenlehrer:innen Frau Langen-Droll (TGG11), Herrn Mohr (TGM11), Frau Holldack (TGI11) und Herrn Richter-Hörlin (TGTM11) sowie einigen Fachlehrer:innen.

Dieses Jahr war für alle Klassen, neben der Tatsache, dass es kein Netz oder WLAN gab, die größte Herausforderung die Natur selbst, die sich in einer sehr herbstlichen Facette zeigte: Regen, Regen und nochmal Regen – und das fast alle Tage durchgängig.

Nichtsdestotrotz wurden draußen Aktivitäten unternommen, so war jede Klasse im Rahmen des Klimatags mit Rangern im Nationalpark unterwegs in der Natur. Die TGG11 unternahm in einem regenfreien Zeitfenster auch eine kleine Wanderung zu den Gertelbacher Wasserfällen, welche in der Nähe ihrer Hütte Nickersberg lagen.

Wegen des Regens wurden jedoch viele Aktivitäten indoor verlegt. Zum Beispiel das Geländespiel, bei dem z.B. ein rohes Ei einen Sturz aus dem 1. Stock überleben soll, indem es mit Naturmaterialien aufgefangen wird. Das gelang nicht immer. Jedoch konnten die Eier anschließend in jedem Fall für verschiedene Eierspeisen verwertet werden. Die TGG11 zum Beispiel backte schon am ersten Tag Waffeln. Weitere kulinarische Highlights, von der die TGI11 zu berichten weiß, waren verbrannte Nudeln, gegrillte Marshmallows und nächtlicher Schokokuchen. Bei den kreativen Schüler:innen der TGG11 war die Gestaltung eines Klassen-Logos eine weitere Indoor-Aktivität.

Das Regenwetter und nicht vorhandene WLAN und Netz sorgte nicht bei allen für die beste Stimmung. Letzteres wurde zum Teil aber auch positiv gesehen. Eine Schülerin fand es gar nicht so schlimm, kein Netz zu haben, weil man so viel mehr zusammen macht, miteinander redet oder gemeinsam Spiele spielt. Mit WLAN würden viele am Abend für sich allein aufs Handy schauen. 

Ein weiterer ausführlicher Bericht zum Aufenthalt der TGM11 im Soldatenbergheim Hundseck:

Die Klasse TGM11 (eine Hälfte der Klasse mit Profilfach Mechatronik, die andere Hälfte mit Profilfach Informationstechnik) war während der Kennenlernwoche im Soldatenbergheim Hundseck bei Sand/Mehliskopf zu Gast. Begleitende Lehrer waren im Wechsel Herr Mohr, Herr Dr. Kaiser, Herr Dabanli und Herr Manz.

Dabei standen neben der Stärkung der Klassengemeinschaft durch das gemeinsame Organisieren, Kochen, Spielen und Reden auch das Erarbeiten und Diskutieren von weiteren Themen auf dem Programm, wie z.B. Regeln für den Umgang miteinander, Zielorientierung, Lernstrategien, Präsentationen und Feedback.

Auch die schöne Umgebung des direkt angrenzenden Nationalparks Schwarzwalds wurde in zwei Wanderungen erlebt, eine davon mit zwei kundigen Nationalpark-Pädagogen.

Eines der Highlights dabei war sicher, dass beim ‚Borkenkäfer-Spiel‘ der erst zwei Tage zuvor von der Parallelklasse TGI11 aufgestellte „Nationalparkrekord“ überboten wurde und erst nach 2:15 Minuten die von den Schülerinnen und Schülern zu beschützenden ‚Bäume’ vom immer schneller umherlaufenden ‚Borkenkäfer’ befallen wurden. Nichtsdestotrotz drückte der Regen und teilweise nasse Kleidung etwas auf die Stimmung, sodass dieser Umwelttag letztlich etwas abgekürzt werden musste. 

Zur Belohnung gab es neben einer warmen Dusche für den letzten Abend doch noch das ersehnte W-LAN-Passwort. Um dieses wurde zwar seit der Ankunft etwas gebettelt, aber – trotz zahlreicher Versuche es zu knacken und regelmäßigen kurzen Ausflügen zum 50 Meter entfernten „W-LAN-Hügel“ – war die digitale Enthaltsamkeit kein ernsthaftes Problem. 

Die Klasse zeigte vielmehr während des gemeinsamen Kochens, Diskutierens und Spielens viel Elan und Engagement und sorgte dadurch dafür, dass die Woche von allen Teilnehmenden als gelungen empfunden wurde – und sogar eine Wiederholung gewünscht wird.

Texte: Heidi Skirde / Michael Mohr

Fotos: Heidi Skirde, Dorina Jashari, Angelina Mamić, Michael Mohr, Lisa Holldack