Zweijährige Berufsfachschule

Fredericktag in der 2BFE1

Mitte Oktober erwartete die Schüler der Klasse 2BFE1 ein außergewöhnliches Projekt. Die Klassenlehrerin Susanne Früh hatte ihnen so viel mitgeteilt, dass es einen Workshop zum Thema Poetry Slam und kreativem Schreiben geben werde. Da den Schülern der Begriff Poetry Slam nicht geläufig war, einigte man sich darauf, dass es was mit Deutsch zu tun habe, was bei dem Einen oder Anderen die Frage hervorrief: „Was mit Deutsch…. Wie soll uns DAS denn Spaß machen?“

Der Poetry Slammer Marius Loy konnte jedoch durch seine offene Art die Schüler nach und nach aus der Reserve locken. Dass das Projekt mit zwei kurzen Auftritten von Sulaiman Masomi und Dalibor Markovic anfing, stieß ebenfalls auf Begeisterung.

Nach einem Feedback durch die Schüler zu den Texten der beiden Künstler hielt Marius Loy fest: „Immer, wenn es Zufall wird, wirds unangenehm – für den Zuschauer und den, der präsentiert.“ Das leuchtete den Schülern ein, da auch sie in ihrer Schullaufbahn schon eine Menge Erfahrungen mit Vorträgen und Präsentationen gesammelt hatten.

Aber wie kann eine solche Vorbereitung aussehen? Damit begann der Workshop mit der schwierigsten Aufgabe. Die Schüler sollten sieben Minuten am Stück ihre Gedanken aufschreiben, der Stift verblieb auf dem Papier. Grammatik, Orthographie, ja selbst die Sprache waren da erst einmal unwichtig. Nach dieser Übung befanden sich die meisten Schüler im Schreibprozess und teilten ihre Ergebnisse gerne in der Gruppe. Was war das erste, das letzte, das schlimmste und das beste Ereignis, das ihnen im Kopf herumging?

Völlig unerwartet berichtete ein Schüler vom ersten elektrischen Rasenmäher, dem letzten motorisierten Mäher, wobei das Überfahren des Kabels das schlimmste Ereignis war – das beste war natürlich der Akkurasenmäher.

Im Rahmen der Vorstellung ihrer Ergebnisse wurde auch die Art und Weise der Präsentation reflektiert. Wie wirke ich auf die Zuhörer? Wie laut sollte ich sprechen? Wie stelle ich mich vor das Publikum? Und was zum Himmel mache ich mit meinen Händen?

Die Schüler zeigten sich während des Projekts mitteilsam und kreativ und Marius Loy war vom Schreibstil einzelner Schüler so begeistert, dass er sie ermutigte, ihre Gedanken weiter zu verfolgen und sie zu verschriftlichen. Trotz der anfangs kritischen Haltung kam der Workshop bei den Schülern gut an und – auch wenn aller Anfang schwer ist – mit Humor wird vieles leichter.

Text: Susanne Früh

Fotos: Heidi Skirde