Kunst und Kultur, NEWS, Zweijährige Berufsfachschule

High Tech und Archäologie: 2BFE1 im Badischen Landesmuseum

Sie kommen aus der Hauptschule, der Werkrealschule oder auch der Realschule, und sie wollen die Fachschulreife erwerben, also die mittlere Reife, verknüpft mit einer beruflichen Grundausbildung: die Schülerinnen und Schüler der zweijährigen Berufsfachschule Elektrotechnik. Susanne Frühs Klasse der 2BFE1 hat im Herbst nach den Sommerferien den großen Neustart in einer neuen Schule, der Josef-Durler-Schule begonnen. Neben den berufspraktischen und -theoretischen Fächern werden die Schülerinnen und Schüler auch in den allgemeinbildenden Fächern wie Mathematik, Deutsch und Geschichte mit Gemeinschaftskunde (GGK) unterrichtet.

Damit die Jugendlichen auch hier nicht nur Theorie büffeln müssen, sondern auch praktische Anschauung erhalten, führten Susanne Früh, Deutschlehrerin in der Klasse, und Eva Kormann, die die Klasse in GGK unterrichtet hat, ins Badische Landesmuseum. Dort erwartete die Gruppe nicht etwa ein dröger Vortrag vor streng gesicherten Exponaten, für die „Nicht berühren!“ gilt, sondern eine klug auf das junge Publikum abgestimmte Führung durch die interaktive Abteilung „Archäologie am Oberrhein“. Der Archäologe und Historiker Ruben Neidinger erklärte seinem interessierten Publikum einzelne, besonders auffällige Exponate anschaulich und ließ sie dabei auch mit der neuen Museumstechnik spielen. Im Anschluss ging es in die Abteilung, in der die jungen Besucherinnen und Besucher das erworbene Verständnis für die frühe Kulturgeschichte der Region mit Virtual Reality Experience, also mit VR-Brillen, ausprobieren konnten.

Als Höhepunkt eines Museums zum Anfassen war dann noch die Expothek geöffnet, in der eine Museumsmitarbeiterin einzelnen Schülerinnen und Schülern reale Objekte aus den Ausgrabungsbeständen des Museums vorlegte. Andere aus der Klasse hatten sich zu diesem Zeitpunkt aber schon für eine weitere Erfahrungsmöglichkeit im Badischen Landesmuseum entschieden: Sie stiegen auf den Schlossturm und genossen den Weitblick in die Region und auf die Fächerstadt – ein Anblick auf die Anlage der neuzeitlichen Planstadt, an den sich die Klasse sicher noch erinnern wird, wenn im GGK-Unterricht später der Absolutismus der Frühen Neuzeit auf der Tagesordnung steht. Die Klasse und die beiden Lehrerinnen waren sich jedenfalls einig, dass dieser Ausflug ein gelungenes Bildungserlebnis bot.

 

Text und Foto: Eva Kormann