Kunst und Kultur, Technisches Gymnasium

Le cirque, c’est un rond de paradis…

…wusste schon Annie Fratellini, eine französische Schauspielerin, Künstlerin, Sängerin und Clown.

In diesem Jahr feiern wir das 60-jährige Jubiläum des Elysée-Vertrages. Was liegt da näher, als nach der Corona-Pause den Schüler:innen ein Projekt zur Völkerverständigung anzubieten?

So besuchten am 08.02.2023 die Zirkusartisten Mathilde Clapeyron und Maxime Gérard aus Nancy die Josef-Durler-Schule. Begleitet wurden sie von Léa Filleul, Mitarbeiterin der Stiftung Centre Culturel Franco-Allemand Karlsruhe, die das Programm für die Deutsch-Französischen Aktionstage zusammengestellt hat.

Für die beiden Französischkurse der Klassen 11 und 12 und ihre Lehrerinnen Susanne Früh und Petra Geisert stellte sich der Unterricht an diesem Tag als besonders praxisorientiert dar. Sie führten gemeinsam mit den Schüler:innen Übungen mit französischer Einweisung aus den Disziplinen „jonglage“ (Jonglieren) und „équilibre“ (Gleichgewichtssinn) durch.

Die anfängliche Scheu war dank der offenen und freundlichen Art der Artisten schnell überwunden und die Klassen hatten eine Menge Spaß an den Bewegungsspielen.

Trotz allen Spaßes geriet der eine oder andere ins Schwitzen und auch sportbegeisterte Schüler:innen mussten sich neben dem üblichen Gang ins Fitnessstudio auf neue Bewegungsabläufe einlassen und weniger geförderte Fertigkeiten einbringen.

So wurden Jonglierbälle nicht nur einfach geworfen, gefangen oder den Arm entlanggerollt, sondern mussten zum Beispiel unter den Beinen oder hinter dem Rücken geschickt entlanggeführt werden – möglichst ohne Mitschüler:innen abzuwerfen. Der Teil des Jonglierens wurde fortgeführt mit dem Balancieren eines sich drehenden Tellers auf einem Stab und Übungen mit einem Kegel und dem Diabolo. Hier ging Maxime Gérard gekonnt auf die Schüler:innen ein, sodass auch schon geübtere noch etwas dazulernen konnten und jeder Spaß dabei hatte.

Im Bereich „équilibre“ bot Mathilde Clapeyron vier Stationen an. Zum Einstieg sollten die Schüler:innen ihr Gleichgewicht auf einem Brett halten, das auf einem frei beweglichen Zylinder lag.

Zur Steigerung mussten sie sich auf einem Zylinder stehend vorwärtsbewegen. Anschließend probierten die Lernenden aus, auf einer großen Kugel zu knien oder zu stehen – oder sich über sie hinwegzurollen. Die letzte Disziplin, das Einradfahren, stellte sich als größte Herausforderung heraus und rief bei den Schüler:innen den meisten Respekt hervor. Mathilde Clapeyron bot bei allen Übungen Hilfestellung an und motivierte selbst Zurückhaltendere, sich aktiv zu beteiligen.

Am Ende der gelungenen Zirkusstunde auf Französisch verteilte sich die Präferenz der Schüler:innen auf beide Disziplinen gleichermaßen, sodass an diesem ereignisreichen Vormittag jeder auf seine Kosten kam und der eine oder andere verborgene Talente zeigen konnte, die im regulären Unterricht verborgen geblieben wären.

Text: Susanne Früh

Fotos: Petra Geisert und Susanne Früh