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Miteinander. Modular. Innovativ: Murgtal-Modul Industrie 4.0

Industrie 4.0 verändert die Arbeitswelt in der Produktion fundamental. Die Komplexität einer Arbeitswelt mit vernetzten Maschinen kann nur durch das „Verschmelzen der Experten“, durch deren interdisziplinäre Zusammenarbeit gelingen. Besonders ausgeprägt ist der Wandel bei den Metall- und Elektroberufen. Die Schulen der Region haben dies antizipiert. Während bisherige „Lernfabriken 4.0“ in den Berufsschulen in sich geschlossene Systeme sind, haben die Josef-Durler-Schule Rastatt und die Carl-Benz-Schule Gaggenau als Erweiterung die Murgtal-Modul-Konzeption entwickelt. Die Auszubildenden können hier interdisziplinäre Problemlösungen erarbeiten und auf ihre Funktionalität testen – mit technischen Lernmitteln, die robust und modular sind und über offene IT-Systeme verfügen. 

Hier setzt das Projekt „Murgtalmodul für Industrie 4.0“ an: Es ist nach Vorgaben der IHK-Projektgruppe Industrie 4.0 mit Schülern der JDSR und der Carl-Benz-Schule umgesetzt worden. Ein Exemplar dieses Moduls wurde jetzt von Horst Fritz und Mitarbeitern der Firma Fritz Automation an die Josef-Durler-Schule geliefert.

Durch das modulare, offene Konzept können immer wieder neue Technologien integriert werden. Das Murgtal-Modul bildet eine „Mini-Presse“ der KFZ-Fertigung nach, bei der im realen Betrieb Karosserieteile gepresst werden. Den Schülerinnen und Schülern der verschiedensten Elektroberufe an der JDSR erlaubt es „Lernen 4.0“.

„Lernen 4.0“ erfordert an den beruflichen Schulen neben dem Fachwissen der Lehrkräfte unterschiedlicher Berufe ebenso eine entsprechende technische Ausstattung. Genauso wichtig ist es, dass diese Ausstattung in die fachdidaktischen sowie pädagogischen Konzepte für ein solches Lernen integriert werden kann. So wird seit ca. 1,5 Jahren die Lernwelt 4.0-Konzeption an der JDSR aktiv umgesetzt, mit der genau diese innovativen Lernideen Fächer- und Berufsübergreifend unterrichtet werden sollen. Kernziel der Lernwelt 4.0 ist es u.a., unterschiedliche Schülerlabore mit den jeweilig darin befindlichen Anwendungen miteinander zu vernetzen, um somit mit unterschiedlichen Ausbildungsberufen gemeinsam an Problemstellungen zu arbeiten. Ebenso kann der Datenaustausch mit unseren externen Kooperationspartnern erfolgen und somit an externen Standorten weiter an Problemstellungen gearbeitet werden.

Artur Busch, der ‚geistige Vater‘ der Lernwelt 4.0 der Josef-Durler-Schule, freute sich über den Fortschritt seines Projekts: „Ob als Ergänzungsmodul in der Lernfabrik 4.0 der Carl-Benz-Schule Gaggenau oder als weiterer Baustein der Lernwelt 4.0-Konzeption der JDSR: das Murgtal-Modul ist eine wirkliche Bereicherung in der kooperativen Umsetzung von interdisziplinären Lernsituationen in der Region – kurz: Miteinander, modular, innovativ.“

Artikel: Artur Busch/Eva Kormann

Foto: Kormann