Industrie 4.0 ist in aller Munde und die Vision, dass z.B. Autos nicht nur eigenständig fahren, sondern auch ihre Reparaturen und Wartungen eigenständig veranlassen, scheint in vielen Bereichen unserer Gesellschaft angekommen zu sein. Dabei befasst man sich auch mit ethischen Fragen, wie man einen Algorithmus, der z.B. solch ein Auto steuert, in einem unvermeidlichen Kollisionsfall entscheiden lassen soll.
Das Szenario, dass Computer basierend auf riesigen Datenmengen Lösungsstrategien erarbeiten und mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung dann auch Entscheidungen treffen und umsetzen werden, ist vielleicht noch utopisch. Aber wer sagt denn, dass nach 4.0 Schluss ist? Der Frage, was 4.0 folgen könnte, widmete sich in diesem Jahr die Jahrgangsstufe 1 des Technischen Gymnasiums der Josef-Durler-Schule in der Projektwoche, die traditionell in der Woche vor den Herbstferien stattfindet.
Dazu wurden die Schülerinnen und Schüler aus den vier verschiedenen Profilen durchmischt in Sechsergruppen eingeteilt. Jede Gruppe hatte den Auftrag, sich auf ein düsteres Weltbild im Jahre 2060 zu einigen und einen Vortrag bzw. Kurzfilm zu gestalten, der dieses düstere Weltbild skizziert.
Die Phantasie der Schülerinnen und Schüler hatte scheinbar keine Grenzen und so wurden am Ende 17 inhaltlich verschiedene Vorträge bzw. Kurzfilme vorgestellt. Einerseits war von Drohnen die Rede, die jeden Menschen totalüberwachen, andererseits von Krieg zwischen den USA und China. Des Weiteren wurden Menschenroboter gespielt, die ihren Programmierer angreifen, und Chips vorgestellt, die in Kleinkinder eingesetzt werden, um dafür zu sorgen, dass sie im Alter von 72 Jahren sterben werden. Auch der Klassiker, dass das eine reiche Prozent der Weltbevölkerung den vermüllten Planeten verlassen will, fehlte nicht.
Durch ein Gruppenvotum ging ein klarer Siegerbeitrag hervor. Die sechs Kinogutscheine für das Forum Rastatt gingen an Pascal Dohms, Tim Käshammer, Maximilian Mumm, Zoe Siebler, Tobias Wegner, Lukas Brei, Seweryn Budny, Luis Kaul, Katrin Lang, Maximilian Rebbe und Anneli Schlieben: Dabei störte es nicht, dass sich zwei Sechsergruppen eigenmächtig zu einer Großgruppe formiert hatten, denn die Teamfähigkeit der Schüler und Schülerinnen war hinreichend vorhanden, um die sechs Kinogutscheine für die Großgruppe mit einem „Wir kriegen das schon hin“ entgegenzunehmen.
Text: Dr. Uwe Schäfer
Photo: Dr. Uwe Schäfer