84 junge Frauen und Männer, die die Josef-Durler-Schule Rastatt besucht haben, können sich in diesem Sommer über ihren Gesellenbrief freuen: Sie haben den Berufsschulabschluss als Elektroniker, Fachinformatiker, Metallbauer, Tischler und zahnmedizinische Fachangestellte auch in diesen schwierigen Zeiten geschafft. Gerade für die Berufsschülerinnen und -schüler war die Prüfungsvorbereitung in diesem Frühjahr und Sommer besonders anspruchsvoll: Die Berufsschule blieb geschlossen und trotz vieler Online-Angebote ihrer Lehrerinnen und Lehrer musste bei vielen Auszubildenden die Berufsschulbildung zurückstecken, denn die Auszubildenden hatten keineswegs „corona-frei“, wie es landläufig gelegentlich hieß, sondern mussten in ihren Betrieben auch an den üblichen Berufsschultagen arbeiten. Dennoch aber sollten sie die vorgesehenen Aufgaben der Abschlussprüfung bewältigen. Da gab es keinen Corona-Bonus.
Daher grenzt es schon an ein kleines Wunder, dass 31 von ihnen in diesem Jahr sogar eine Auszeichnung erhalten konnten. Ein Lob erzielten fünf Elektroniker für Automatisierungstechnik und einer für Energie- und Gebäudetechnik, sieben Fachinformatiker für Systemintegration und drei für Anwendungsentwicklung, zwei Tischlerinnen und ein Tischler und zwei Zahnmedizinische Fachangestellte. Eine der Tischlerinnen, Vreni Rieger, konnte mit einem Notendurchschnitt von 1,6 die Meldung zur Stober-Stiftung erringen. Die diesjährigen Preisträger sind der Metallbauer Frank Sink, die Fachinformatiker für Systemintegration Philipp Schäfer, und Fabien Braun, die alle drei mit 1,3 die besten Durchschnittsnoten vorweisen konnten, die Fachinformatiker Raphael Schweikart, Simon Kübel und Kevin Bastian, die Elektroniker für Automatisierungstechnik Oliver Knoll und Hendrik Hasel, der Fachinformatiker Markus Barth und die Elektronikerin für Automatisierungstechnik Senta Kraft.
Auch wenn die Zeugnisse und Auszeichnungen in diesem Jahr nicht im Rahmen einer Abschlussfeier verliehen werden konnten, können die Absolventinnen und Absolventen sicher sein, dass Direktor Gerold Wendelgaß und die Lehrerinnen und Lehrer der Josef-Durler-Schule ihnen die besten Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg geben: „Wer in diesem Jahr seinen Berufsschulabschluss geschafft hat, hat allen Grund, stolz auf sich zu sein“, versichert Gerold Wendelgaß. Er ist dabei ein wenig wehmütig gestimmt, da er seine letzten Berufsschulabschlussklassen im Laufe seiner Tätigkeit als Direktor der gewerblichen Schule in diesem Schuljahr nicht mehr feierlich verabschieden kann – aber stolz ist er, wie gut seine Schützlinge die besondere Herausforderung der Gesellenprüfung gemeistert haben.
Artikel: Prof. Dr. Eva Kormann
Foto: Antje Brocke