Die JDSR

Besonderes Fortbildungsformat: Feedback am Lagerfeuer

Am 1. Juli fand an der Josef-Durler-Schule eine schulinterne Fortbildung mit dem Titel „Was ist wirksames Feedback?“ statt. Das Besondere: An dieser Fortbildung nahmen auch Schülerinnen und Schüler teil. Denn um diese geht es, wenn Lehrkräfte Feedback geben. Wir Lehrer:innen wollten wissen, welche Art von Feedback bei unseren Schülerinnen und Schülern auch Wirkung zeigt, damit sie gute Gelegenheiten erhalten, sich selbst verbessern zu können.

Um eine Gelegenheit zu schaffen, sich über bereits erhaltenes Feedback (auch aus der Zeit des Fernunterrichts) austauschen zu können, wurde von den beiden Fachberatenden für Schulentwicklung, Beate Sanderson und Peter Wilhelm, die Methode des Lagerfeuers vorgeschlagen: Alle Teilnehmenden, also Schüler:innen und Lehrer:innen sitzen im Kreis, schauen in ein Lagerfeuer und sprechen ihre Erfahrungen laut aus. Die Lockerung der Hygienemaßnahmen und das Engagement aller Beteiligten, schrittweise ins präsentische Schulleben zurückzukehren, machte diese Fortbildung möglich. So wurde auch das mit dem „Lagerfeuer-Gespräch“ an der JDSR etwas wörtlich genommen. In Absprache mit der Schulleitung und den Hausmeistern wurde auf dem Schulhof ein Lagerfeuer entzündet; im Kreis sitzend wurden dann Erfahrungen von wirksamem Feedback an der Josef-Durler-Schule gesammelt. Damit die mündlichen Aussagen auch für die spätere Verwendung in der Fortbildung gespeichert waren, wurde die Diktierfunktion unserer Tablets genutzt und die Aussagen auf einer digitalen Pinnwand gespeichert. „Lagerfeuer und Tablets – das ist auch irgendwie Josef-Durler-Schule“, kommentierte dies Fachberaterin Beate Sanderson.

Nach dem gemeinsamen Verzehr von Stockbrot und Marshmallows ging es dann in den Differenzierungsraum. Nach einem Erklärvideo zum Feedback-Begriff der berühmten Bildungsforscher John Hattie und Helen Timperley formulierten in Gruppenarbeit Lehrer:innen und Schüler:innen gemeinsam auf Grundlage der Erfahrungen aus dem Lagerfeuergespräch Kriterien für wirksames Feedback. Dabei wurde z.B. klar, dass Feedback zeitnah auf eine Leistung erfolgen, dass es auch vom Feedbacknehmer „for the better“ angenommen und für die Verbesserung der eigenen Lernprozesse und die Selbstwirksamkeit genutzt werden muss, also nicht nur als Rückmeldung zu Aufgaben wie z.B. Klassenarbeiten. Auch wurde festgestellt, wie wichtig die Beziehungsebene ist, weswegen dem Peer-to-Peer-Feedback (Schüler:innen geben sich untereinander Feedback) ein besonderer Stellenwert zukommt.

In den kommenden Wochen wollen die insgesamt 18 Schüler:innen und Lehrer:innen, die an dem Feedback-Lagerfeuer teilgenommen haben, im praktischen Einsatz beobachten, wo die gesammelten Merkmale guten Feedbacks an der JDSR bereits angewendet werden. Dies dient der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Fortbildung im Spätsommer – dann gerne auch wieder am Lagerfeuer.

Zum Hintergrund: In der Vision der JDSR heißt es: „Gemeinsame Unterrichtsentwicklung in Teams und eine differenzierte Feedbackkultur spielen bei der Umsetzung der Vision eine Schlüsselfunktion.“ Diese differenzierte und nachhaltige Feedbackkultur wollen wir an unserer Schule etablieren. Die Feedback-Lagerfeuer sollen diesen Prozess für die gesamte Schule anstoßen.