Das Institute of Technical Education (ITE), das das größte öffentliche Berufsausbildungsinstitut in Singapur ist, unterhält seit 30 Jahren eine Kooperation mit Baden-Württemberg. Die Schwerpunkte dieser Zusammenarbeit liegen im Bereich der Fachschulen in der Fahrzeugtechnik bzw. Metalltechnik.
Da Singapur eines der Länder mit dem höchsten Energieverbrauch pro Kopf ist, hat die Regierung beschlossen, eine Energiewende herbeizuführen. So soll u.a. das Fachschul-Angebot Elektrotechnik ab 2024 eingeführt und um den Schwerpunkt „Smart Energy“ erweitert werden. Die dabei ausgebildeten Fachkräfte für die Nutzung von „Green Energy“ können diese Energiewende umsetzen.
Das Landesfachteam smart energy BW hat für die Bildungspläne der Fachschule Elektrotechnik zusätzliche Wahl(pflicht)fächer entwickelt und dem ITE als Vorlage zur Verfügung gestellt.
So erhielt die Josef-Durler-Schule, die in diesem Bereich eingebunden ist, Besuch von der Planungsdelegation aus Südostasien, um die Kolleg:innen bei der didaktischen Aufarbeitung und Umsetzung der Anforderungen zu unterstützen.
Wie durchdacht die Raumkonzepte und die pädagogischen Konzepte ineinandergreifen, wurde bei einer Schulhausführung deutlich. Hier können die Schüler:innen Schritt für Schritt angeleitet werden, selbständig zu arbeiten.
Dabei konnten die singapurischen Kolleg:innen Unterricht live erleben und den Schüler:innen über die Schultern schauen. Ein Schüler erläuterte dabei spontan seine Projektpräsentation auf englisch und fand zusätzliche interessierte Zuhörer:innen.
Dass die aktuell beengte Raumsituation in den Elektrolaboren der Josef-Durler-Schule für eine zukunftsorientierte Umsetzung der Energiewende nicht ausreicht, wurde den Gästen aus Singapur ebenso deutlich wie die Begeisterung für die didaktischen Umsetzungskonzepte und die geschickte Vorbereitung, mit diesen Rahmenbedingungen so erfolgreich zu arbeiten.
So entstand ein reger Austausch, wobei die singapurische Delegation zunächst ihren Stand des green engineerings vorstellte. Dann referierte Kim Ams über Elektroinstallationen in Bezug auf smart energy und die Anforderungen im Bereich Elektrosicherheit. Artur Busch erläuterte die Bedeutung des Datenaustauschs aller Komponenten der Energiewende, damit diese intelligent gelingen kann, also smart energy. Diese Kommunikation der unterschiedlichsten Energiezellen wie Solar, Wind, Wasser und Geothermie über das Internet of Things ist der Schlüssel zum Erfolg.
Nach diesem für beide Seiten gewinnbringenden Dialog wird die singapurische Delegation mit vielen neuen Eindrücken am morgigen Tag ihren langen Rückflug antreten. Die Josef-Durler-Schule freut sich über die Zusammenarbeit und wünscht den Kolleg:innen eine gute Rückreise.
Text und Fotos: Früh