NEWS, Technisches Gymnasium

Fahrrad oder Flugzeug – unser Beitrag zum Klimaschutz

Informationen rund um die Themen Klimaschutz und Energiesparen hatte Ramona Seilnacht von der Energieagentur Mittelbaden für Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums an der Josef-Durler-Schule im Gepäck. Die studierte Wirtschaftsingenieurin absolviert gerade den Bundesfreiwilligendienst in Rastatt und rundete ihre Präsentation mit dem Angebot ab, die Jugendlichen ihren ökologischen Fußabdruck ermitteln zu lassen.

Beim Thema Energiesparen ging es um Fragestellungen wie „was benötigt Energie“ und „welche sind die häufigsten Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Deutschland“. Dabei zeigte sich, dass die fossilen Brennstoffe wie Erdgas, das mit 48 Prozent auf Platz eins liegt, nach wie vor dominieren. Die Digitalisierung, die durch den Gebrauch von Smartphones, Laptop und Tablets aus dem Leben vor allem junger Menschen nicht mehr wegzudenken ist, schlage mit zehn Prozent beim Energieverbrauch zu Buche. Ramona Seilnacht verwies auf die alternative Suchmaschine „Ecosia“, die die Einnahmen aus Suchanfragen verwende, um Bäume zu pflanzen.

Im Hinblick darauf, wie Nutzer zur Einsparung beitragen können, hob Seilnacht hervor, dass beispielsweise das Teilen von Fotos auf Plattformen wie Instagram und das Streamen von Videos besonders viel Energie verbrauchen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit solchen Diensten sei das Gebot der Stunde, einen Film auf DVD zu schauen eine gute Alternative.

Den fossilen Brennstoffen wurden die klimafreundlichen Sonne, Wind, Wasser und Biogas gegenübergestellt, die derzeit jedoch erst mit 15 Prozent zur Energieerzeugung in Deutschland beitrügen. Im Zusammenhang mit Kernenergie verwies Ramona Seilnacht zum einen auf die ungeklärte Frage, wie radioaktiver Müll entsorgt werden soll und zum anderen auf die enorme Gefahr für die Umwelt bei einem Störfall wie in Tschernobyl und Fukushima.

Die Rolle der Treibhausgase wurde beim Thema Klimawandel beleuchtet, wobei deutlich wurde, dass auch die Ernährung ihren Teil beiträgt. Methan, das 200-mal schädlicher ist als Kohlendioxid, wird in erster Linie durch Rinder freigesetzt. Für den Anbau von Futtermitteln wie Soja werden Wälder, vor allem Regenwälder, gerodet, die als CO2-Speicher jedoch dringend gebraucht werden. Seilnacht plädierte dafür, den Fleischkonsum einzuschränken und verwies auch auf die enorme Lebensmittelverschwendung, die einerseits durch gesetzliche Vorgaben, andererseits aber auch durch den Konsumenten direkt verursacht wird, wenn er beispielsweise zu viel Waren einkauft und den Überschuss wegwirft.

Selbst aktiv werden konnten die Jugendlichen, als es darum ging, anhand der Themenfelder Ernährung, Konsum, Mobilität und Wohnen den eigenen ökologischen Fußabdruck zu ermitteln. Dabei ging es um Fragen wie regionales und saisonales Einkaufen, Fortbewegung mit Auto und Flugzeug oder mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln und der Menge und Qualität Energie verbrauchender Geräte. Das individuelle Ergebnis: ein „Oh-ha-Erlebnis“ für so manchen.

Text und Foto: Walburga Langen-Droll