Angesichts des brisanten Nachwuchsmangels im Handwerk kommt einer Veranstaltung wie der „Jugendwerkstatt“ an der Josef-Durler-Schule (JDS) eine große Bedeutung zu. Mit dem Ziel, Jugendliche für Berufe im Holz-, Metall- und Elektrobereich zu begeistern, hatten Schüler hiesiger Real- und Werkrealschulen die Möglichkeit, die Verarbeitung von Werkstoffen, wie sie im Arbeitsalltag der Betriebe üblich sind, kennenzulernen. Am letzten Tag erhielten sie eine Teilnahmebescheinigung überreicht.
Elf Jungen und Mädchen aus den Klassenstufen 7 und 8 der Karlschule, der Gustav-Heinemann-Schule, der August-Renner-Realschule sowie der Werkrealschule in Lichtental hatten sich angemeldet, um im März und April an dem Projekt „Jugendwerkstatt“ teilzunehmen. An drei Samstagen erhielten sie von Lehrkräften der JDS eine praktische Einführung in die Lehrwerkstatt. Unterstützt wurden sie dabei von Berufsschülern, die ihrerseits Erfahrung darin sammeln konnten, andere Menschen anzuleiten und zu unterstützen. Gemeinsam wurde eine Uhr angefertigt, die die Jugendlichen am Schluss mit nach Hause nehmen konnten. So wurde unter der Regie von Karolina Zimmer, Lehrerin im Bereich Holztechnik, das Gehäuse der Uhr gebaut. Marc Schnepf aus dem Metallbereich leistete den Schülern Hilfestellung bei der Anfertigung des Ziffernblatts, während Marc Rieth, Lehrer im Elektrobereich, bei der Elektronik unterstützte.
„Wir möchten mit diesem Projekt Jugendlichen eine rechtzeitige Berufsorientierung in verschiedenen Handwerksberufen ermöglichen und hoffen, sie als Nachwuchskräfte gewinnen zu können“, erläuterte Christian Böckel, Abteilungsleiter der Berufsschule an der JDS. Auch die Förderung benachteiligter Jugendlicher sei ein Ziel. „Die Schüler lernen an den drei Tagen Lehrer und Auszubildende kennen und können dadurch eventuelle Berührungsängste abbauen“, hofft Böckel. Finanziert wird die „Jugendwerkstatt“ von den jeweiligen Innungen, Schulsozialarbeiter begleiteten die Jungen und Mädchen bei dem Projekt. Ein zweiter Durchgang der Jugendwerkstatt ist für Mai geplant.
Text: Walburga Langen-Droll
Fotos: Marc Rieth