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Montial des métiers in Lyon

 

 

Zwei Schülerinnen und zwei Schüler des ersten Ausbildungsjahres zum Schreiner der Josef-Durler-Schule durften in diesem Jahr mit ihren Lehrer*innen Christian Böckel, Reiner Genzinger und Antje Brocke an einer ganz besonders erfolgreichen Reise nach Lyon teilnehmen. Zum zwanzigsten Mal beteiligte sich das Land Baden-Württemberg im Rahmen der Partnerschaft „Vier Motoren für Europa“ mit einem Stand, verschiedenen Partnern und Aktivitäten an der Messe für Berufsorientierung und Berufsbildung „Mondial des Métiers“, die dieses Jahr vom 6. bis 9. Februar auf dem Messegelände Eurexpo in Lyon ausgerichtet wurde. Koordiniert hat diese Aktion Petra Holtmeyer vom RP Karlsruhe. In diesem Jahr durfte die Josef-Durler-Schule in Zusammenarbeit mit der französischen Partnerberufsschule aus dem Elsass, dem Lycée des métiers CFA Heinrich Nessel aus Haguenau den Beruf der Schreinerin, des Schreiners repräsentieren. Verschiedene Vorführungen am Stand sowie spannende Mitmachaktionen, beispielsweise das Anfertigen und Gestalten von Objekten aus Holz, wurden dazu angeboten.

Eine weitere Besonderheit: Im Sonderbereich „Holz“ nehmen die Josef-Durler-Schule aus Rastatt und das Lycée des métiers CFA Heinrich Nessel aus Haguenau, dieses Jahr zum dritten Mal in Folge, am Berufswettbewerb „Masterbois“ teil. Dieser Wettbewerb wird durch den Holzfachverband FIBOIS Auvergne-Rhône-Alpes organisiert.

Hier gehen zwei internationale Teams mit jeweils einem Auszubildenden aus Auvergne-Rhône-Alpes, Baden-Württemberg und dem Elsass an den Start. Diese gemischten Teams bekommen eine Entwurfsaufgabe und bauen live auf der Messe ihr zuvor gemeinsame entworfenes Objekt. Sehr stolz kann die Josef-Durler-Schülerin Anna Arnhold auf sich sein, die mit ihrem Team nicht nur den Tagessieg holte, sondern auch zum Siegerteam der Woche wurde.

Ihre Eindrücke der ganz besonderen Reise, auf der sie nicht nur neue Freunde kennenlernte und jede Menge Erfahrungen sammelte, sondern auch noch Preise mit nach Hause brachte, bringt sie folgendermaßen auf den Punkt: „Am ersten Messetag war die Aufgabe von mir und meiner Freundin# den französischen Schüler*innen das Handwerk näher zu bringen, indem wir Ihnen halfen, ihre eigene Uhr zu gestalten. Leider war das nicht so einfach wie gedacht. Der Satz, den ich an dem Tag am häufigsten gesagt hatte, war: ‚je ne parle pas francais‘, aber mit Händen und Füßen ging es dann doch. Diese zwei Messetage waren ein voller Erfolg, schnell schrumpfte der Vorrat an Ziffernblätter für die Uhren, die die Besucher gestalten durften. Die zwei Franzosen aus unserer Partnerschule hatten eine ähnliche Aufgabe wie wir, sie bauten mit den Messebesuchern kleine LKWs aus Holz.“
Der dritte Tag in Lyon lief anders ab. Anna fuhr mit einem Klassenkameraden und den zwei Elsässer Schülern zu den ‚Compagnons‘ aus Lyon: „Diese lernen innerhalb eines Internates den Beruf des Schreiners. Als wir in der Werkstatt ankamen, standen sie gerade um eine große Platte herum, darauf waren zwei Dutzend Baguettes, Wurst und Käse und Weiß- und Rotweinflaschen – ein typisches Frühstück. Da sieht man mal, wie unterschiedlich das Leben ist.

Schnell ging es los mit der Wettbewerbsaufgabe. Ziel war es, einen kleinen Garten zu erstellen, der unterschiedliche Anforderungen erfüllen musste. Zum Beispiel hatte er eine vorgegebene Größe, eine Rundung sollte dabei sein und auch ein Komposter. Am nächsten Morgen war unser großer Tag, wir hatten sieben Stunden Zeit, den Minigarten zu bauen, vor aller Augen in der Messehalle. Voller Elan machte sich jeder von uns an seine Aufgabe. Die Zeit verging wie im Flug. Sehr stolz macht mich unser Ergebnis, das von der strengen Jury zum Tagessieger und auch noch zu einem der zwei Wochensieger ernannt wurde.“

Diesen Erfolg feierte das gemischte Team mit einem Abschiedsessen – und die Durler ziehen das Fazit, dass diese intensive und schöne Zusammenarbeit selbstverständlich fortgesetzt werden muss.

Text. Antje Brocke und Anna Arnhold