Oft bleiben die unterschiedlichen Schularten der Josef-Durler-Schule Rastatt unter sich. Im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2022/23 fand jedoch ein schulinterner Austausch statt, zwischen zwei Schularten, die unterschiedlicher nicht sein können: Über mehrere Wochen kooperierte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Technischen Berufskollegs 2 (TBK2) mit den Schülern der Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE). Während sich die TBK2 auf den zweithöchsten Schulabschluss, der an der Josef-Durler-Schule möglich ist – die Fachhochschulreife – vorbereitet, werden in der BVE junge Menschen mit Lernschwierigkeiten individuell gefördert, um sie auf eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Gemeinsam ist beiden Schulformen, dass ihre Unterrichtsinhalte sehr praxisorientiert sind. Und daran konnte bei dem Kooperationsprojekt angeknüpft werden.
Denn die BVE-Klasse unter der Leitung von Daniel Fitterer, war auf der Suche nach einem neuen Logo, welches die BVE Rastatt repräsentiert. Die Klasse stellt im Unterricht Produkte her, welche zu verschiedenen Anlässen, wie z.B. dem Tag der offenen Tür, verschenkt oder verkauft werden. Dazu gehört zum Beispiel die Herstellung von Apfelsaft und das Gießen von Schwimmkerzen. Für die Schülergruppe des TBK2 bot sich auf diese Weise für das Fach Kommunikation und Gestaltung ein realer Kundenauftrag, den sie als „Werbeagentur“ annehmen konnte. Fachlehrerin Heidi Skirde organisierte mit Daniel Fitterer einen Austausch, bei dem sich beide Seiten, Auftraggeber und Dienstleister, kennenlernen und voneinander profitieren konnten. Da das Logo als prägnante und wiedererkennbare Marke auch später auf den Verpackungen und Etiketten der Produkte platziert werden soll, war es wichtig für die Schüler des TBK2, genau zu wissen, wer ihr Kunde ist.
Daher startete das Projekt im Februar mit einem Besuch der TBK2-Gruppe in der BVE-Klasse, wo sich die Schülerinnen und Schüler kennenlernten und gemeinsam Schwimmkerzen und die dazugehörigen Holzschachteln herstellte. Im März folgte ein Gegenbesuch der BVE in der „Werbeagentur“ der TBK2, wo die ersten Logo-Entwürfe präsentiert wurden. Die BVE-Schüler konnten hierbei auch selbst aktiv werden und haben unter Anleitung der TBK2-Schüler das Programm Illustrator ausprobiert und eigene einfache Grafiken gestaltet.
Nachdem von der „Werbeagentur“ die Logos fertiggestellt waren, hatte die BVE die Qual der Wahl. Denn es gab viele schöne Ergebnisse, von denen jedoch am Ende nur ein Logo ausgewählt werden konnte, das die Klasse zukünftig verwenden möchte. Und die Wahl fiel auf den Entwurf von Betül Pala (Logo in Mitte oben).
Mit der Entwicklung des Logos sollte die Arbeit für die Designer der TBK2 jedoch noch nicht zu Ende sein. Ein weiterer Kundenauftrag war die Gestaltung eines Verpackungsetiketts für die Schwimmkerzen, woran die Schüler der TBK2 noch bis Ende April arbeiteten. Schließlich waren so viele schöne Entwürfe für die Verpackung entwickelt worden, dass beschlossen wurde, alle zu verwenden.
Als Dankeschön wurde zum Abschluss des Projekts von der BVE-Klasse eine leckere Pizza gebacken, die sich die Schüler beider Klassen schmecken ließen. Die Kooperation wurde von beiden Seiten positiv aufgenommen und war für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung. Der Austausch hat nicht nur fachlich gefordert, sondern auch die Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert.
Text und Bilder: Heidi Skirde
Verpackungsdesign und Produktfoto: Sina Donecker (TBK2)