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Allen Widrigkeiten getrotzt: 59 „Durlers“ feiern das bestandene Abitur

Sonnig und heiter war nicht nur das Wetter, sondern auch die Stimmung in der Altrheinhalle in Plittersdorf, als die Absolventinnen und Absolventen des Technischen Gymnasiums der Josef-Durler-Schule Rastatt  (JDSR) ihr Abitur feierten. Hatten sie schon wegen Corona auf die Abschlussfahrt verzichten müssen, so konnte dieses Ereignis jedenfalls in Präsenz und Anwesenheit der Familie und Lehrkräfte stattfinden. Schülersprecher Raphael Held begrüßte die Gäste mit einem kurzen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre.

Und so strahlten sie denn mit dem Himmelskörper um die Wette, als sie auf die Bühne gerufen wurden, um ihr Reifezeugnis entgegenzunehmen: 59 junge Männer und Frauen hatten die Abschlussprüfungen an der JDSR bestanden, mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,4. Alexander Illig brillierte mit der Traumnote 1,0. Die Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen der vier Abschlussklassen ließen die drei gemeinsamen Jahre auf sehr persönliche Weise Revue passieren. „Es ist das erste Mal seit zwei Jahren heute Abend, dass alle Schüler mich ansehen und nicht auf ihr Tablet schauen“, konstatierte Thorsten Lenz, Klassenlehrer des Profils Technik und Management, verschmitzt und gab den jungen Menschen mit auf den Weg: „Die schönen Dinge im Leben sind umsonst, und ich wünsche Ihnen einen wachen Blick, diese zu erkennen.“

Auch für Sven Teichmann, der die Josef-Durler-Schule seit zwei Jahren leitet, war es ein besonderer Abend, hielt er doch – „dank“ Corona – zum ersten Mal eine Abiturrede. „Sie haben Ihre Hochschulzugangsberechtigung in einer unheimlich schwierigen Zeit erlangt“, wandte er sich an die frisch gebackenen Absolventinnen und Absolventen. „Beim Beginn Ihrer schulischen Laufbahn an der JDSR war die Klimakrise das die Zeitungen beherrschende Thema, dann kam Corona und wird auch bleiben! Jetzt die „Zeitenwende“ durch den Krieg in der Ukraine.“ Trotz der Prognose von Friedensforschern, dass der Menschheit ein Zeitalter der Risiken bevorstehe, suchte er ihnen Hoffnung zu machen und verwies auf die Bedeutung der Demokratie, die sie im Unterricht kennen gelernt hätten und die es zu verteidigen gelte.

Vier Botschaften, so Teichmann, wolle er den jungen Menschen mit auf den Weg geben und appellierte an sie, ihr Recht auf Beteiligung an der Demokratie auszuüben und Verantwortung für sich  und für kommende Generationen zu übernehmen. Er betonte die Notwendigkeit des Übergangs zu einer „grünen Ökonomie“ und bat die Abiturienten um Unterstützung auf diesem Weg, der wohl nicht ohne Verzicht gegangen werden könne. „Der Wandel als Normalfall und die Veränderung werden uns begleiten“, mutmaßte Teichmann und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass „Sie lernen, mit der Unsicherheit zu leben.“

Ausdrücklich wandte Schulleiter Sven Teichmann sich an die Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr ihren Abschluss nicht geschafft haben. „Bitte heben Sie den Kopf, schauen Sie nach vorn und bleiben Sie selbstbewusst, auch Ihnen steht die Welt offen“, rief er ihnen zu. „Sie sind okay – es war nur eine Prüfung.“

17 Preise und zwölf Lobe (Foto) konnten die Abiturienten entgegennehmen. Alexander Illig erhielt neben dem Preis des Landkreises Rastatt für die beste Abiturnote auch den Porsche-Preis und den Technik- und Managementpreis. Für Celina Pfeiffer gab es gleich vier Auszeichnungen: den Gestaltungs- und Medientechnik-Preis, den Chemiepreis, den Italienischpreis und den Rastatter Ökumenischen Schulpreis im Fach Religion. Die Scheffelpreisträgerin dieses Jahres, Medea Kelterer, bedauere sehr, so ihre Deutschlehrerin Eva Kormann, nicht, wie traditionell üblich, die Abiturrede halten zu können, da sie verhindert sei. An sie ging auch der Preis im Fach Geschichte und Gemeinschaftskunde. Maike Hartmann nahm den Seminarkurspreis und den Spanischpreis entgegen, David Mikhailov erhielt den Friedrich-Gantner-Sprachpreis für besondere Leistungen im Fach Englisch und einer weiteren Sprache. Der Mechatronik-Preis wurde an Moritz Kärger übergeben, der Informationstechnikpreis an Cedric Westholt, der sich auch über den Mathematikpreis freuen durfte. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft hielt einen Preis für Dirk Käshammer bereit, der Französischpreis ging an Leon Uhlemann.

Charmant moderierten Simon Kunz und Noah Muck den Abend, der mit einem Quizz und einem Schüler- und Lehrerranking ausklang.

Text und Foto: Walburga Langen-Droll