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Durler-Champions reisen zum League-of-Legends-Finale nach Paris

Dunkel ist es hinter den Toren zu Balkon B in der Accor Hotel Arena in Paris. Auf schwach beleuchteten Treppenstufen geht es nach oben, dröhnende Bässe, ohrenbetäubender Lärm, Jubelrufe von 20.000 E-Sport-Fans aus aller Welt, riesige Leinwände, eine Bühne mit Sängerinnen, Tänzern und Hologrammen. Es ist Sonntag, der 10. November 2019 und 35 Durlerinnen und Durler befinden sich mittendrin im Weltmeisterschaftsfinale des E-Sport-Titels „League of Legends“. 

Die Eingangsklasse der Gestaltungs- und Medientechnik des Technischen Gymnasiums der Josef-Durler-Schule hatte mit ihrem Klassenlehrer Dr. Simon Maria Hassemer diese Reise nach Paris gewonnen. In dem von Riot Games ausgeschriebenen Schulwettbewerb sollte die Klasse einen eigenen Champion für das Videospiel designen – zeichnerisch, mit kompletter Hintergrundgeschichte auf deutsch und englisch, mit regeltechnischen Details wie den Fähigkeiten der Spielfigur. Zudem gestalteten die Medientechniker ein 3D-Modell ihres Champions an ihren Tablets und druckten sie mit Hilfe von Lehrer Michael Kobienia im MakerSpace der Schule aus. Dieses Gesamtpaket überzeugte die Jury des deutschlandweit ausgeschriebenen Kreativwettbewerbs und die Durlerinnen und Durler gewannen den ersten Preis: Ein Wochenende in Paris mit Freikarten für das LOL-Worlds-Finale.

Am Samstag hatte die Klasse den ganzen Tag für ein ausgiebiges Kulturprogramm zur Verfügung: Bei novemberlichem Sonnenschein ging es unter Leitung von Paris-Expertin und Französischlehrerin Petra Geisert durch das Künstlerviertel Montmartre, zum Blick über die Stadt an der Basilika Sacré-Cœur, ins Zentrum zum Palais Royal und dem Louvre, der ausgebrannten Notre-Dame, dem Marais-Viertel und auch zu den Resten der aus dem Geschichtsunterricht bekannten Bastille. Am ersten Abend durften ein Spaziergang auf den Champs-Elysées hin zum  Arc de Triomphe und in der Dämmerung der Eiffelturm natürlich nicht fehlen.

In der Arena schwillt der Jubellärm noch weiter an, als die beiden Finalisten-Teams die Bühne betreten und sich an ihre Rechner setzen: Das chinesische Team „FPX“ und das Heimteam, die europäische Auswahl „G2“. Es ist selten, dass ein europäisches Team ins Finale kommt. Unter Sprechchören wie „Let‘s Go G2“ oder spartanischen Rufen, die wie „E-U“ klingen, feuern die Europäer ihre Mannschaft an. Und mittendrin 35 Durlerinnen und Durler: Die TGG-J1, vier Lehrer und sogar zwei ehemalige Schüler der Josef-Durler-Schule, die zufällig mit ihrer Messdienergruppe in Paris waren und spontan die zwei verbliebenen Freikarten der Gruppe bekamen. „Es war eine atemberaubende Erfahrung durch Zufall auf das Finale der Weltmeisterschaft gehen zu können, die ich jedes Jahr nur vom Bildschirm aus kenne. Dass man auf die Idee kommt, mit diesen Karten ehemaligen Schülern so ein Erlebnis zu ermöglichen, obwohl sie mit der Reise an sich nichts zu tun gehabt haben, zeigt eigentlich, dass das Gemeinschaftsverständnis der Josef-Durler-Schule etwas Besonderes ist.“, meinen die ehemaligen Schüler David Klumpp und Jannik Pillot. „Ich fand die Atmosphäre im Stadion krass, obwohl ich mit dem Spiel selbst eigentlich gar nichts anfangen kann. Mit der Klasse in Paris gewesen zu sein war einfach witzig und schön, vor allem als wir in kleinen Gruppen alleine durch die Stadt ziehen durften.“, ergänzt eine Schülerin der Gewinnerklasse. Auch die Sportlehrerin Nadine Wenzel zeigte sich hochinteressiert an dem E-Sports-Event: „Da ich keine Expertin auf dem Gebiet des E-Sports bin, war es sehr spannend, die Atmosphäre im Stadion zu erleben und sich in die Strategie des Spiels reinzudenken.“

Trotz des gewaltigen Supports reichte es wieder nicht für Europa: G2 unterlag den chinesischen FPX klar mit 0:3, welche sich danach über den Pokal und das Preisgeld von 2,5 Millionen Euro freuen konnten. Die Klasse konnte der Niederlage trotzdem etwas Positives abgewinnen: So blieb noch einmal Zeit für einen letzten Abend in der Stadt der Lichter, den alle Durlerinnen und Durler sehr genossen.

Text und Bild: Dr. Simon Maria Hassemer