Überall im Handwerk fehlen Auszubildende – oft auch, weil sich Jugendliche unter einem bestimmten Beruf nichts vorstellen können oder ihn womöglich nicht einmal in Erwägung gezogen hätten.
Das Interesse am und die Begeisterung fürs Handwerk will die Josef-Durler-Schule wecken, indem sie Jugendlichen aus Rastatt, Baden-Baden und Iffezheim die Chance bot, sich an der Jugendwerkstatt zu beteiligen. In Zusammenarbeit mit der Jugendsozialarbeit, die das Projekt an Schulen bewirbt, konnten so 14 Schüler:innen der Klassen 7 – 9 von der Hauptschule bis zum Gymnasium an drei Wochenenden in die Bereiche Holz-, Metall- und Elektrotechnik hineinschnuppern und mit den dort üblichen Werkstoffen arbeiten.
Begleitet durch die Schulsozialarbeit Rastatt fanden sich an drei Samstagen die Teilnehmer:innen ein und fertigten eine eigene Uhr an. Dabei wurden sie von Lehrer:innen und Berufsschüler:innen der Josef-Durler-Schule unterstützt, die jeweils eine Einführung in ihre Arbeitsbereiche gaben.
Der erste Samstag, der 04.03.2023, startete in der Holztechnik, wo unter der Leitung von Karolina Zimmer das Gehäuse der Uhr hergestellt wurde. Am zweiten Samstag, dem 11.03.2023, übernahm Marc Schnepf in der Metalltechnik die Interessierten und bot bei der Anfertigung des Ziffernblatts Unterstützung an. Am letzten Samstag, dem 18.03.2023, leitete Marc Rieth im Bereich Elektrotechnik die Schüler:innen beim Einbau der Elektronik an.
Nach den drei Samstagen waren die Jugendlichen um einige praktische Erfahrungen reicher und konnten ihre Uhr zusammen mit einer Teilnahmebescheinigung stolz mit nach Hause nehmen. Nebenbei lernten die Teilnehmer:innen bereits die Lehrer:innen der jeweiligen Fachrichtungen kennen und konnten mit ihnen ins Gespräch kommen. Auch von den aktuellen Auszubildenden konnten sie sich Tipps und Empfehlungen abholen und einen weiteren Blickwinkel auf die Ausbildungen erhalten. Finanziert wird die „Jugendwerkstatt“ von den jeweiligen Innungen, die ihrerseits ebenfalls daran interessiert sind, passende Auszubildende fürs Handwerk zu finden.
Text: Susanne Früh
Fotos: Antje Brocke, Marc Rieth