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Sehnsucht nach Präsenz und gelebte Demokratie

Berufsschulabschlussfeier der Josef-Durler-Schule

Nach zwei Corona-Jahren konnte endlich wieder eine Berufsschulabschlussfeier im Veranstaltungsraum der Josef-Durler-Schule stattfinden. Für Schulleiter Sven Teichmann war es die erste in Präsenz – und den Absolventinnen und Absolventen der Berufsschule merkte man an, dass eine solche Feier für sie etwas ganz Besonderes war: Der Raum war so voll wie selten bei einer solchen Absolventenverabschiedung. Dies schien durchaus eine Sehnsucht nach Präsenz auszudrücken – und die frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen wirkten stolz. Sie können auch stolz auf sich sein, denn sie haben eine Ausbildung in schwieriger Zeit absolviert, in der Berufsschule sehr oft Fernlernen bedeutete. 

Dies hat Sven Teichmann in seiner Rede denn auch thematisiert: Er ließ die Zeit der Online-Konferenzen und des Rückzugs hinter den Bildschirm Revue passieren. Allerdings betonte er mit dem Trendforscher Matthias Horx die Corona-Krise als „Evolutionsbeschleuniger“ und verwies auf die fruchtbaren Impulse, die an „seiner“ Schule von diesem Zwang zur Digitalisierung ausgegangen sind – vom Austausch von Lernmaterial unter Kolleginnen und Kollegen über die digitale Lernplattform itslearning bis hin zu digitalen und Coaching-Gesprächsangeboten digital und vor Ort.

Bei all den Krisen, an die Teichmann erinnerte – Klimakrise, Corona, Ukraine-Krieg und die Gefahr einer Hunger-Krise in Afrika, rief er aber die Absolventinnen und Absolventen des diesjährigen Berufsschulabschlussjahrgangs zu Hoffnung und Zuversicht auf und dazu, sich mit ihren Fähigkeiten ins öffentliche Leben einzumischen: „Üben Sie Ihr Recht auf Beteiligung in der Demokratie aus, wo immer es geht“.

Dass sich die jungen Menschen im Saal dies nicht zweimal sagen lassen müssen, zeigten ihre Erfolge und Zukunftspläne: Von 109 zur Prüfung Angetretenen, haben 98 erfolgreich die Prüfung bestanden, 9 davon mit einem Preis und ganze 36 mit einem Lob. Einen Preis erhielten die Tischler:innen Finn Flackus, Jessiva Werth, Johannes Weßbecher und Anna Völkner, die Elektroniker für Automatisierungstechnik Petru Bozga, Simon Weiß und Philipp Straub, der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik David Mul und der Fachinformatiker Lee Westrich. Alle konnten selbstbewusst konkrete Zukunftspläne äußern: Vom Weiterarbeiten im Ausbildungsbetrieb über den Aufbruch zu neuen regionalen Ufern oder in eine neue Firma oder den Entschluss, gleich die Meisterausbildung anzuschließen, bis hin zum Start in eine Studium. Bei den 36 Trägern eines Lobs fällt der hohe Anteil bei den Automatisierungstechnikern auf: Von 18 Absolventen haben 14 einen Preis oder ein Lob erzielt – ebenso ist die Lage bei den Tischlern: Von 18 Auszubildenden haben 4 einen Preis und 7 ein Lob erreicht. Grund genug zum Feiern, endlich wieder in Präsenz.